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      Kants Hiobsparabel 
      zehnteilige Serie, 2014 
      
      Im 
      November 2014 legte ich in einem kleinen Klostergarten am Zuger See jede 
      Nacht Aquarellbütten aus. Das Papier nahm Tau, Nebel und Regen auf. Tagsüber 
      bearbeitete ich die Bögen mit chinesischer Tusche, die mit dem im Papier 
      gespeicherten Wasser interagierte. Abends trocknete ich die Bögen, legte 
      sie erneut aus, um am nächsten Tag fort zu fahren. 
       
      
      
      Gedanklich beschäftigte 
      mich dabei vor allem der Essay von Immanuel Kant Über das Misslingen 
      aller philosophischen Versuche in der Theodizee. In diesem Essay aus 
      dem Jahr 1791 verknüpft Kant mithilfe der alttestamentarischen 
      Hiobsgeschichte erstmals zentrale Ergebnisse seiner kritischen 
      Untersuchungen zur Religionsphilosophie. 
       
      Beim Malen orientierte ich 
      mich am Unverständlichen, Zufälligen, Ohnmächtigen und Widersinnigen. Der 
      überkommene religionsphilosophische Diskurs zielt dagegen meistens auf 
      erhabene Begriffe wie Ewigkeit, Wahrheit, Vollkommenheit, Allmacht und 
      Gerechtigkeit. 
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